Der Waldkindergarten richtet sich nach den Zielen des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes und führt zur Schulfähigkeit wie ein Regelkindergarten im Haus auch. Er unterstützt und ergänzt die familiäre Erziehung. Darüber hinaus bietet er den Wald als Lebensraum und damit faszinierende pädagogische Möglichkeiten. Durch eine sinnliche Beziehung zur Natur finden Körper, Geist und Seele dort einen reichen Nährboden voller Anregungen. Der Wald besitzt ein eigenes Klima, die Lichtverhältnisse ändern sich ständig, Geräusche werden unterschiedlich wahrgenommen und auch die Zeit bekommt eine andere Dimension. Aus pädagogischer Sicht ist der Aufenthaltsort Wald für die gesamte kindliche Entwicklung ein ideales Umfeld. Es findet eine kind- und situationsorientierte, ganzheitliche und individuelle Begleitung, Förderung, Erziehung und Betreuung der Kinder statt.
Nichts in der Natur ist ohne Bedeutung. Aus allem, auch dem Kleinen und Unscheinbaren spricht Würde und Kraft. Das Arbeiten in der freien Natur ist anderen Regeln unterworfen, als die Arbeit in geschlossenen Räumen. Schon gleich nach dem Betreten des Waldes wird der Besucher von einer anderen Atmosphäre umfangen, alle Sinne werden angesprochen. Farben, Geräusche oder Stille, Gerüche, Berührungen regen den kindlichen Geist und seine Phantasie an. Der Wald bietet eine Vielzahl an Bewegungsmöglichkeiten als auch die Chance, verweilen zu können. Im Wald gibt es keine Türen und Wände, Räume müssen selbst erschlossen und Grenzen festgelegt werden. Trotzdem bietet der Wald Schutz und Behaglichkeit, die Möglichkeit sich zurückzuziehen. Der Wald erscheint uns jeden Tag gleich und bietet doch jeden Tag Neues. Die Änderungen im Jahreslauf sind spürbar, doch werden die Kinder hierbei nicht von einem raschen Wechsel der Umgebung überfordert. Die Ordnung und Gesetzmäßigkeit der Waldrhythmen besitzen für die Kinder Heilkräfte durch die Erfahrung der Kontinuität, Verlässlichkeit und Sicherheit.
7.30 Uhr
Die ersten Kinder kommen und werden von den Erzieherinnen begrüßt. Es ist Zeit zum Erzählen und zum Spielen auf dem Gelände. Auch für ein kurzes Gespräch mit den Eltern finden sich ein paar Minuten. Gemeinsam wird unser Bollerwagen für den Tag bestückt. Das Handwaschwasser, Getränke und die für den Tag benötigten Materialien werden eingepackt.
8.00 Uhr
Inzwischen sind alle Kinder eingetrudelt, die Eltern haben sich schon verabschiedet oder bleiben in besonderen Fällen noch einen Moment mit dabei. Im Morgenkreis begrüßen wir uns mit einem Lied oder einem Spiel. Wir zählen alle anwesenden Kinder und überlegen, wer denn eventuell fehlt. Das Tagesprogramm wird angekündigt, die Tagesroute besprochen.
8.20 Uhr
Nach dem Morgenkreis holen wir unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg in den nahen Wald. Wir haben Zeit für diesen Weg, können verweilen, wenn es etwas zu entdecken gibt oder die Kinder schnell ins Spiel finden. Je nach Witterung oder Tagesprogramm suchen wir unsere Plätze im Wald auf.
9.30 Uhr
Nach dieser Phase des Freispiels ist es Zeit, sich zu stärken.
Alle Kinder müssen sich die Hände waschen, ein Gang zur Toilette wird angeraten. Wir lassen uns im Kreis nieder, jeder packt seine mitgebrachte Brotzeit und seinen Trinkbecher aus. Nach einem gemeinsamen Verserl, Gebet oder Lied lassen wir uns das Mitgebrachte schmecken. Hier in der Brotzeitrunde ist auch Platz für Gespräche, Bilderbücher oder einem erzählten Märchen. Bei Regenwetter versammeln wir uns im Tipi.
10.30 Uhr
Im Anschluss an die Brotzeit haben die Kinder die Möglichkeit, sich an gezielten Angeboten zu beteiligen. Diese erfolgen meist in Kleingruppen. Das Spektrum reicht von Experimenten, Spielen, Basteleien, Kochen, Theaterspielen bis zu kleinen Expeditionen und richtet sich nach dem ausgewählten Rahmenthema.
Es bleibt aber immer genügend Zeit für die Kinder, um im freien Spiel all ihre Phantasie umzusetzen und den Wald mit allen Sinnen zu erfahren.
12.00 Uhr
Jetzt ist es Zeit, an den Heimweg zu denken. Alles Mitgebrachte wird wieder eingepackt, überlegt, welche Fundstücke mit nach Hause genommen werden und an welcher Baustelle morgen weitergebaut wird. Wir versammeln uns noch einmal zum Schlusskreis. Hier ist noch Zeit für ein gemeinsames Spiel, für abschließende Gedanken oder ein Gruppengespräch über den Tag. Mit einem Schlusslied verabschieden wir uns von einander und dann geht es hinaus aus dem Wald zurück zum Treffpunkt.
13.00 Uhr
Am Häusl werden die ersten Kinder von den Eltern abgeholt. Bis 13.30 Uhr haben die verbleibenden Kinder die Möglichkeit rund um’s Häusl zu spielen, bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten zu helfen oder mit den Erzieher*innen einer angeleiteten Beschäftigung nachzugehen.
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